Orthopädie

Die ersten Zeugnisse orthopädischer Behandlungsmethoden finden sich bereits bei Hippokrates, einem griechischen Arzt um 460 bis um 370 v. Chr.

Er beschrieb Missbildungen, wie unter anderem Wirbelsäulenverkrümmungen, Klumpfüße und angeborene Hüftfehlstellungen. Er gab Anleitungen zu deren Behandlung.

Diese Methoden z.B. bei der Klumpfußbehandlung waren sehr mechanisch geprägt. So empfahl er ein vorsichtiges und langsames Vorgehen bei der Umformung des Klumpfußes. Es wurden kleine über lange Zeit einwirkende Kräfte eingesetzt. Bis heute sind redressierende Verbände eine gängige Praxis.

Im weiteren Geschichtsverlauf wurden Apparate und Maschinen erfunden, um „verbogene“ Wirbelsäulen und Gliedmassen wieder „gerade“ zu richten.

Der Gedanke der Prävention, also der Einsatz vorbeugender Massnahmen zur Verhütung von Deformitäten wurde von Nicolas Andry in seinem Buch „L’Orthopédie ou l’art de prévenir et de corriger dans les enfants les difformités du corps“ beschrieben.

Er prägte den Namen ORTHOPÄDIE und leitete ihn ab von orthos -gerade und paidion – das Kind (nicht der lateinische Fuss – ped).

Der erste dokumentierte orthopädische operative Eingriff wurde 1836 von Strohmeyer durchgeführt. Er heilte den Klumpfuß seines Kollegen Little mittels subkutaner Tenotomie der Achillessehne.

Die Erfindung der Narkose, der Asepsis, des Blutersatzes und der Antibiotika ermöglichten fortan routinemässige Operationen an Gelenken und großen Knochen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahmen sich die Chirurgen der operativen Behandlung von Deformitäten des Bewegungsapparates an.

Später entstand die orthopädische Chirurgie, welche auch die Frakturbehandlungen einschloß.

John Charnley erfand im letzten Jahrhundert den für uns heute selbstverständlichen Hüftgelenkersatz. Er leistete damit einen wichtigen Beitrag, gerade älteren Menschen mit Gelenkverschleiß wieder zu schmerzfreier Mobilität zu verhelfen.

Ganz allgemein lässt sich sagen, dass die Orthopädie Funktionsstörungen des Bewegungsapparates behandelt. Zum Einsatz kommen sowohl konservative als auch operative Verfahren.

In unserer Praxis haben wir uns ganz auf die konservative Orthopädie ausgerichtet.

Um den Körper möglichst sanft in seine ursprüngliche Balance zu bringen, setzen wir die Methoden der Osteopathischen Medizin ein.

„Struktur und Funktion bedingen und beeinflussen sich gegenseitig“  A.T. Still, Begründer der Osteopathie.